Eine aus Naturfasern gefertigte, dreidimensionale Kernstruktur wird durch Einsetzen in Deckschichten mit entsprechendem Fräsraster und Verkleben der Aufnahmepunkte sowohl form- als auch stoffschlüssig verbunden. Der Materialeinsatz bei Lisocore^® ist etwa um 30 bis 50 Prozent niedriger, und es ist bis zu 70 Prozent leichter als herkömmliche Holzwerkstoffplatten. Die speziellen Eigenschaften des Werkstoffs eröffnen vielfältige Einsatzmöglichkeiten: im Möbelbau, im Messe- und Ladenbau, bei der Inneneinrichtung von Schiffen, im Bühnenbau oder auch als Transportverpackung.

Mit der Produktionslinie für etwa zwei Millionen Quadratmeter Lisocore^® pro Jahr hat das Tochterunternehmen Lws maschinenbau GmbH Neuland betreten. Dabei leistete WITTENSTEIN umfangreiche Unterstützungsarbeit. Durch den Einsatz der innovativen Auslegungssoftware cymex^® 5 wurden die Last- und Bewegungsdaten der verschiedenen Förderelemente und Portalachsen simuliert und bei Bedarf angepasst.

Bei der Konfiguration von Antriebssträngen greift die Software auf eine Datenbank zu, in der ca. 14.000 Motorvarianten von über 50 Herstellern gelistet sind – darunter auch die Motoren von Beckhoff, für die sich lws maschinenbau entschieden hatte. Außerdem hält cymex^® 5 mehr als 8.000 Getriebe von WITTENSTEIN sowie über 200 Kombinationen von WITTENSTEIN Linearsystemen mitsamt technischen Spezifikationen. Dank der Software konnten die WITTENSTEIN-Getriebe derart dimensioniert werden, dass die Motoren nur zu maximal 75 bis 80 Prozent belastet sind und entsprechend schonend betrieben werden können. Zudem stoßen die Antriebsstränge nicht gleich an ihre Grenzen – z. B., wenn stärkere Materialien gefertigt werden.

Die Anlage bohrt und beleimt Deckschichten und verpresst sie mit der dreidimensional geformten Kernstruktur. Im ersten Schritt nimmt ein Plattenwender eine Deckplatte von einem Stapel auf und legt sie auf einem Förderelement ab. Dieses transportiert die Platte zur nächsten Station, an der das Kernelement eingelegt wird.

Die Handhabung erforderte einen besonderen auslegungstechnischen Feinschliff: Mit dem Simulationstool SAM hat WITTENSTEIN verschiedene Belastungszustände und Bewegungsabläufe von Schwenkarm-Drehantrieben sowie Motor-Getriebe-Kombinationen für den z-Hub simuliert. Anschließend genügten ein paar Mausklicks, um die Ergebnis in cymex^® 5 zu importieren und das optimale Getriebe zu bestimmen. Für den Schwenkarm fiel die Wahl auf SPK⁺-Winkelgetriebe in Baugröße 240 mit integrierter Abtriebsstufe, die durch hohe Leistung und Verdrehsteifigkeit ein dynamisches und präzises Handling der Deckplatten ermöglichen. Die beiden Antriebe für die z-Achse des Plattenwenders sind mit leistungsdichten Planetengetrieben der Baureihe RP⁺ ausgestattet. Deren hochsteifer Getriebeaufbau gewährleistet ein Höchstmaß an Positioniergenauigkeit.

Im Bereich der Deckplattenzuführung arbeiten zwei Plattenwender; ein dritter setzt in entsprechender Weise die erste Deckplatte so um, dass die zweite Deckplatte aufgelegt, verklebt und der vorbereitete Verbund verpresst werden kann. Direkt an die doppelte Zuführstation schließen Förder- und Zustellmodule an, die durchgängig mit dem wirtschaftlichen Einsteigermodell der CP-Baureihe ausgestattet sind. Getriebe der äußerst kompakten und leistungsdichten Baureihen XP⁺ und TP⁺ – zum Teil als Ritzel-Zahnstangen-Systeme – dominieren rund um die Flächenpresse sowie in den Portalachsen im Bohrautomat, im Leimautomat und im Palettier-Portal. Insgesamt verfügt die Anlage über 100 Achsen, die durchgängig mit Servogetrieben von WITTENSTEIN ausgerüstet sind.