Seit 45 Jahren steht der Name Strothmann für Innovationen im Bereich Transport- und Handling-Technologie. In seinen Anlagen – z. B. für die Pressenautomation – verbaut das Unternehmen ausschließlich Produkte von Qualitätsanbietern. Wenn diese dann auch noch ein Portfolio bieten, mit dem Strothmann die Anforderungen der verschiedenen Maschinenachsen vollständig abbilden kann, ist das natürlich optimal. Kein Wunder also, dass WITTENSTEIN im neuen FeederPlus 6^neo in allen Achsen vertreten ist: mit kompakten und spielarmen Planetengetrieben, mit dauerfesten, spanlos und schnell montierbaren Zahnstangen, mit Planetengetrieben in High-Torque-Ausführung, mit extrem verdrehsteifen, maximal kompakten und spielfreien Galaxie^® DF-Getrieben, mit Kegelradgetrieben sowie mit Servoaktuatoren – alles aus einer Hand. Hinzu kommt eine intensive Unterstützung bei der Projektierung und Auslegung der antriebstechnischen Lösungen.

Die komplexe Kinematik sowie die besonderen Anforderungen an Dynamik und Präzision der antriebstechnischen Komponenten hat Strothmann im frühen Stadium des Entwicklungsprojektes durch Mehrkörpersimulationen analysiert. Verifiziert und optimiert wurden die ermittelten Kraft- und Momentenverläufe sowie die ersten Vorauslegungen von Strothmann durch den Import der Daten in unser Auslegungstool cymex^® 5. Die detaillierten Ergebnisse der Mehrkörpersimulation ermöglichten eine tiefgreifende und durchgängige Systembetrachtung. Dabei wurden auch grundsätzliche Getriebealternativen hinsichtlich Performance, Bauraum und Kosten bewertet. Für jede Getriebeapplikation konnten die Auslegungsgrenzen präzise ausgelotet, gemeinsam das passende Getriebe identifiziert und angemessene Sicherheitsreserven bei der Getriebeauslegung festgelegt werden.

Auf extreme Steifigkeit kam es bei der C1-Achse an: Der Schwenkarm des Feeders sollte ohne zusätzliche Lagerung direkt am C1-Getriebe befestigt werden. Aufgrund des großen Hebelarms und der damit verbundenen Kippmomente stellte dies besonders hohe Anforderungen an die Getriebelagerung. Das ausgewählte TP⁺ 2000 High Torque ist eines der wenigen Servogetriebe, das die geforderten Kippmomente aufnehmen kann. Die C2-Achse benötigte eine Getriebelösung mit integriertem Motor, die möglichst flach baut, da dieser Teil des Feeders in den Pressenraum eintaucht. Gleichzeitig sind für das Drehen und Ablegen von Fertigteilen auf Förderbänder am End of Line hohe Drehmomente erforderlich. Das eingesetzte Antriebssystem Galaxie^® DF110 bietet eine so hohe Drehsteifigkeit und Drehmomentdichte auf so kleinem Bauraum wie keine andere Motor-Getriebe-Einheit auf dem Markt. 

Zum einen kann der FeederPlus 6^neo jetzt sowohl Platinen mit Positionsabweichungen von der Fördertechnik aufnehmen, diese prozessgerecht zentrieren und in die erste Presse einlegen. Zum anderen entnimmt er auch Fertigteile aus der letzten Presse, dreht sie ergonomisch vorteilhaft um 90° und verteilt sie auf anschließende Förderbänder. 

Möglich ist dies, weil sowohl am Anfang als auch am Ende der Pressenlinie keine Roboter- und Shuttlesysteme mehr erforderlich sind. Dadurch entfallen zudem bauteilespezifische Greifwerkzeuge und Tooling-Wechselsysteme. Durch die Einsparungen im Front-of-Line und End-of-Line wird die Linie insgesamt kürzer; dadurch werden auch Stahlbau und Schallschutz kürzer und damit günstiger. Zu diesen direkten Kosteneinsparungen kommen noch indirekte hinzu, z. B. für Rüstzeiten, für Aufstell- und Lagerflächen sowie für Wartung und Instandhaltung.

FeederPlus 6^neo ist bereits im Einsatz
Im September 2019 hat Strothmann, nach etwa zwei Jahren Weiterentwicklungsarbeit, den Prototypen des FeederPlus 6^neo erstmals auf einer Hausmesse präsentiert. Die Produktentwicklung wie auch die Testphasen sind erfolgreich abgeschlossen – die ersten Feeder sind inzwischen in der Pressenlinie eines namhaften Automobilherstellers in Betrieb gegangen und bewähren sich im täglichen Einsatz.